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DER QUALITATIVE SKI-SNOWBOARD-NORDICUNTERRICHT

Seit 2004 beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe der Skilehrerschule Südtirol mit der Entwicklung neuer Methodiken im Skiunterricht. Die Methodik gilt als die Technik des Unterrichtens. Über die Jahre entwickelte und veränderte sich das Wissen und auch die Vorstellung über eine gelungene Unterrichtssituation. Anfangs ging man davon aus, dass Unterricht hauptsächlich aus „Vorzeigen und Nachmachen“ besteht. Mittlerweile können wir ein relativ komplexes Bild über das Lehren zeichnen. Aus Erfahrungen, Tests und wissenschaftlichen Theorien entstand das vorliegende Unterrichtsmodell, das die Situation Lehrer - Schüler beschreibt. Diese Grundlage führt uns durch dieses Buch.

Der Unterricht wird von vielen Faktoren beeinflusst, die je nach Situation mehr oder weniger wichtig für die Gestaltung sind. Die strukturelle Ebene und Umgebungsebene, sowie die soziale und persönliche Ebene beschreiben diese Elemente. Wie man nun mit all diesen Einflüssen umgeht und wie man sie kontrolliert, beschreibt der Kern des Modells - die methodische Ebene. Sie beinhaltet auch das Phasenmodell, das das „Wie“ des Unterricht der einzelnen Fertigkeiten erklärt.

Die Ebenen des Unterrichts

1. Methodisch - technische Ebene

Die technisch-methodische Ebene stellt die methodische Aufarbeitung der technischen Ebene dar. Bei dieser bedient man sich zweier methodischer Techniken: Die Segmentierung der Endziele und der graduellen, aufbauenden Steigerung (z.B. Schwierigkeiten,Bewegungen->koordinierte Bewegungen, Gelände etc.). Im Kinderlehrplan führt diese Anwendung zu einer farblichen Unterteilungen. Grün, Anfängerschulung; Blau, vom Schneepflug zum parallelen Skifahren; Rot, Erlernen der technischen Elemente; Schwarz, erlernen der technischen Fertigkeiten zu den geschnittenen Schwüngen und Elemente aus Renntechnik und Freestyle.

2. Strukturelle Ebene und Umgebungsebene

Der Unterricht wird von viele Faktoren der Situation beeinflusst, in der er stattfindet. Die relevantesten für den Kinderskiunterricht sind folgende:
Die Geländewahl: Der Schüler reagiert mit Unsicherheit, Angst oder gar Panik wenn das Gelände zu steil wird.. In solchen emotionalen Situationen ist es für den Schüler schwierig, den Anweisungen des Lehrers zu folgen. Die richtige Wahl des Geländes ist grundlegend für einen erfolgreichen Unterricht.
Das Wetter (Sichtverhältnisse) und die Schneebeschaffenheit sind Einflüsse, die ähnliche Reaktionen bei unseren Schülern provozieren können. So gehört es zu den schmerzlichen Erfahrungen eines jeden engagierten Skilehrers, dass eine Nacht Schneefall die Arbeit von 4 Tagen scheinbar verschwinden lassen kann.

Die Gruppengröße hat großen Einfluss auf das Unterrichtsgeschehen und den Lernerfolg. In vielen Studien hat man einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Schüler und deren Aufmerksamkeit und die Zunahme des Störverhaltens feststellen können.

Die Homogenität der Gruppe. Dabei kann es sich um ein technisches gleiches Niveau handeln oder/und auch um einen annähernd gleichen Entwicklungsstand. Vor allem in den Fortgeschrittenenkursen ist die Homogenität des technischen Könnens der Schüler von grundlegender Bedeutung.

Die Organisation Skischule beeinflusst erheblich den Unterricht eines jeden Lehrers. So ist die Skischule für Hilfsmittel verschiedenster Art zuständig, wie Kinderpark, Materialien, motivationale Hilfsmittel wie Lernkarten, Albums etc. Aber auch die Organisation der Kurse und die Zeiteinteilung, bis hin zur Möglichkeit der Weiterbildung, den Arbeitsverhältnissen (z.B. Bezahlung) etc. obliegen der Skischule.

3. Soziale und persönliche Ebene

Diese Ebene behandelt die Interaktion zwischen dem Schüler und dem Skilehrer und all jene Einflüsse, die die Beteiligten in die Unterrichtssituation mitbringen. Der Unterschied zwischen den Beteiligten liegt in der Rolle, die sie übernehmen. Der Schüler sollte lernen, deshalb ist für uns von Bedeutung wie solches Lernen von statten geht. Was beeinflusst sein Lernen und wie läuft es ab? Der Skilehrer hingegen ist der Lehrende. Hier stellt sich die Frage welche Voraussetzungen und Persönlichkeitsmerkmale für einen erfolgreichen Unterricht notwendig sind.
Der Schüler unterliegt bestimmten Regelmäßigkeiten der Informationsverarbeitung, des Lernens, der Kommunikation und der sportmotorischen Aspekte. Um diese besser zu verstehen, greifen wir auf grundlegende Modelle der Lernpsychologie, wie jenen des Imitationslernens, der Prozeduralisierung, der kognitiven Repräsentationen, der Verstärkungstheorien und der Kommunikationspsychologie zurück. Bei den sportmotorischen Aspekten stützen wir uns auf die Erkenntnisse der Sportwissenschaft.
Der Entwicklungsstand des Schülers ist der meistbeschriebene Einfluss. Damit gemeint ist der Stand der sozialen, kognitiven, emotionalen und körperlich-motorischen Entwicklung des lernenden Kindes. Absichtlich wird der Begriff des Alters seltener benutzt, weil er nicht immer den exakten Entwicklungsstand beschreibt. Dennoch hilft uns das Alter das Kind einigermaßen zu kategorisieren. Entwicklung ist ein fließender Prozess, der lebenslang anhält.

Die Motivation gilt als Motor jeglichen Handelns.
Für den Unterricht von Bedeutung ist die sogenannte extrinsische Motivation. Dies ist die Art von Motivation, die von außen (extern) initiiert (angestachelt) werden kann. Beispielsweise dienen Hilfsmittel, Spiele, aber auch die Struktur im Unterricht zur Motivationssteigerung.

Eine der grundlegenden Funktionen der Emotion ist es, den Organismus vor Gefahren und Verletzungen zu schützen. Auslöser für solche emotionale Reaktionen können viele sein: Umgebungseinflüsse (Gelände, Schneebeschaffenheit), familiäre Situationen, Persönlichkeitsmerkmale eines Lehrers (extrem aggressiv, lustlos), Gruppendynamiken (Mobbing, Schikanen) etc. Dieser emotionale Aspekt nimmt in der entwickelten Methodik einen großen Teil ein.

Da Unterricht immer eine Interaktion zwischen Personen ist, übt der Lehrer (Skilehrer) einen ebenso determinierenden Einfluss auf das Unterrichtsgeschehen aus, wie der Schüler. Die Motivation die Lehrtätigkeit auszuführen ist vielschichtig. Es gibt bestimmte Motivationstendenzen, die in früher Kindheit gebildet werden und den Menschen sein Leben lang prägen und vorantreiben. Das heißt, es gibt Menschen, die in bestimmten Bereichen von sich aus motivierter sind, als andere. Sehr gut untersucht ist die Leistungsmotivation, die die Neigung Herausforderungen zu suchen und zu meistern beschreibt.

Erwartungen und Einstellungen sind für den Unterricht essentiell. Ssogenannte Heuristiken (Art von Einstellungen) prägen den Ablauf des Unterrichts. Sie sind eine Art von Abkürzungen (Vereinfachungen), die meist in solchen komplexen Situationen wie Unterricht entstehen. Sie machen irgendwie Ordnung im Kopf. Lehrer verhalten sich nach solchen Einstellungen. Dadurch werden viele Aspekte des Unterrichts nicht berücksichtigt.

Dem gegenüber stehen das Wissen und die Kompetenz des Lehrers. Diese verändert und beeinflusst die Einstellungen und auch Erwartungen. Gut ausgebildete Lehrer mit einer gewissen Neigung, sich praktisches und theoretisches Wissen anzueignen, können dem Unterricht bereichern und verbessern. Die Vermittlung von Informationen an Eltern, Kinder etc. ist professioneller und kompetenter. Dieser Eindruck des Umfeldes wirkt indirekt auf den Unterricht.

Einen ebenso starken Einfluss übt die emotionale Verfassung des Lehrers aus. Im Unterschied zum Kind, sind es beim Lehrer emotionale Erlebnisse aus Lebenssituationen wie Stress, Überarbeitung, Trauerfälle etc., die seine Arbeit stark beeinflussen können.

4. Die methodische Ebene

Der Kinderskiunterricht folgende grundlegende Bereiche, auf die im Lehrplan genauer eingegangen werden. Diese bilden das Grundgerüst des Kinderunterrichts. Vor allem der Punkt "Erlernen der Fertigkeiten - das Phasenmodell" ist grundlegend für die Methodik dieses Unterrichtsmodells.

  • Informationen
  • Trennungsangst
  • Motivationale Hilfsmittel
  • Erlernen der Fertigkeit - Phasenmodell
  • Sportmotorische Fähigkeiten/Fertigkeiten

Aus diesen mittlerweile bewährten Modell der Ebenen des des Unterrichts (siehe vorher) lassen sich folgende Kriterien für qualitativen Schneesportunterricht ableiten:

Lernmethoden des Unterrichts

Spezielle Techniken die Zielbewegungen dem Schüler in Abhängigkeit seiner Charakteristiken (Alter etc.) beizubringen.
Zum Beispiel:

  • (Nationaler) Methodikplan für Kinderskiunterricht: KINDERSKIUNTERRICHT 2011 (entwickelt in Südtirol)
  • METHODIKPLAN für ERWACHSENE (entwickelt in Südtirol)

Psychologische, physiologische Kenntnisse

über dem Umgang mit Schülern in der Lernsituation und die Fertigkeit diese einzusetzen.
(Wie motiviere ich den Schüler (Motivation)? Wie vermeide ich Angstsituationen (Emotion)? Etc.

Beispiele

//Kinderskiunterricht

//Erwachsenenunterricht

Materialien des Unterrichts

Das Vorhandensein von didaktisch-methodischen Lernmaterialien
FÃœR KINDER - JUGENDLICHE

  • Lernkarten
  • TrittTeppiche
  • My Skibooks
  • Mauern zu Richtungsänderung (oder ähnliches)
  • Luftballone, Gummibänder, Bälle, Tore (Besen)

BEI ERWACHSENEN

  • Tore
  • Video

 

Videodatenbank

www.tuuls.net


Das Webapp speziell zum Kinderlehrplan enthält eine umfangreiche Videodatenbank zu den verschiedenen Kernübungen, Hilfsübungen, mentalen Repräsentationen, Stabilisationsübungen und Motivationsspielen. Das Webapp biete einen tiefen Einblick in die Unterrichtssituation im realen Kinderskiunterricht und dient als Hilfe und Anschauungsmaterial für jeden motivierten Skilehrer und Skilehrerin.

hinzu kommt:

Organisation und Ausstattung der Schneesportschulen

  • Planung und Einteilung
  • Grundlegende Einrichtungen: Abgeschlossener Kinderpark, Lernmaterialien

SKI-SB-NORDIC Technische Fertigkeiten des Lehrers

Lernkarten

Die Lernkarten


Diese Texte sind Auszüge aus dem Lehrplan "Kinderskiunterricht", 3. vollständig überarbeitete Auflage 2015.


Der neue Kinderlehrplan enthält eine ganze Reihe an Interaktiven Elemente. Dazu ist einzig und allein ein Smartphone mit Internetverbindung notwendig. Einfach einen QR-Code - Reader kostenlos herunterladen, Codes im Lehrplan einscannen und loslege. Schon sehen sie, wie der Unterricht des Kinderlehrplans auf der Piste im wirklichen Unterricht funktioniert.

Inzwischen sind zahlreiche Videos im Videoapp schon online und können noch kostenlos durchstöbert werden. Sie zeigen wie der Lehrplanunterricht direkt auf durchgeführt wird.

Das dazugehörige App mit allen Übungen aus dem Buch gibt es bereits für Android und IOS: